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Margaret River - das Genusszentrum von Westaustralien

Reisebericht

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Genießen leicht gemacht

Margaret River ist eine Kleinstadt von rund 5.000 Einwohnern im äußersten Südwesten des australischen Bundesstaates Western Australia und liegt rund 250 Kilometer südlich von Perth, der Hauptstadt von Western Australia und einsamsten Großstadt der Welt. Margaret River ist ein netter Touristenort mit einigen schönen Geschäften, aber ansonsten nicht sonderlich spannend. Die eigentliche Attraktion ist die Region rund um die Stadt: die Margaret River Wine Region, ein Zentrum der Genüsse für alles, was auf den Teller oder ins Glas kommt. Hier reiht sich ein attraktiv hergerichtetes Weingut an das nächste, nur unterbrochen durch tolle Privatbrauereien, Schokoladen-Manufakturen und Käsereien. Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Uns auch – und das völlig zurecht: Hier fühlen sich Genießer verstanden und sehr gut aufgehoben.

Wir wählen als Unterkunft das wunderschön angelegte Boutique-Hotel Cape Lodge nördlich der Stadt Margaret River und quartieren uns dort für drei Nächte ein - von hier aus sind die Attraktionen der Region optimal erreichbar.

Zunächst erkunden wir die Gegend südlich von unserer Unterkunft. Unser erster Stopp ist nur einen Steinwurf entfernt: die Schokoladen-Manufaktur Gabriel Chocolate. Diese Chocolaterie ist eine absolute Empfehlung für alle Schokoladenliebhaber: Für die hier angebotenen Sorten werden Kakaobohnen aus den unterschiedlichsten Anbaugebieten der Welt verwendet, z.B. aus Ecuador oder Ghana – überaus geschmacksintensiv und sehr besonders. Dazu werden fachkundige Erläuterungen vom Personal gegeben.

Danach steuern wir den Gnarabup Beach an, einen eigentlich schönen Strand an der Flussmündung des Margaret River, der jedoch bei unserem Eintreffen mit vielen angeschwemmten Algen belegt ist und somit nicht mehr so traumhaft erscheint wie auf den Fotos in den touristischen Bildbänden. Hätten die Algen nicht noch für einen intensiven Geruch gesorgt, wäre das direkt oberhalb des Strandes gelegene White Elephant Café unsere erste Wahl für einen Mittagsimbiss gewesen. So aber setzen wir die Fahrt fort in die Kleinstadt Margaret River und schlendern durch die Haupteinkaufsstraße (und Hauptdurchgangsstraße) Bussell Highway. Hier sind vor allem die Souvenir- und Feinkostgeschäfte einen Besuch wert, in denen außergewöhnliche Öl- und Essigsorten angeboten werden. Die örtliche Tourist-Information bietet auf großer Fläche einen schönen Überblick über die Vorzüge der Region und hat zudem zahlreiche höherwertige Souvenirs im Sortiment.

Anschließend geht es über das kleine Örtchen Cowaramup, in dem sich alles um Kühe dreht, zur Margaret River Dairy Company, die für ihre leckeren Käse-, Joghurt- und Marmeladensorten bekannt ist – dies alles kann man dort auch ausführlich verkosten. Wer mit dem Gedanken spielt, sich zumindest an einem Abend selbst zu verpflegen, der sollte hier investieren. Besonders empfehlenswert sind die Cheddar-Käsesorten (z.B. „Smoked Cheddar“) und die Zwiebelkonfitüre („Onion Jam“) – beides zusammen auf einer Scheibe Brot ist ein Gedicht! Eine weitere Station auf unserer Rundtour ist die Margaret River Chocolate Company. Das Angebot an Schokolade ist dort unvergleichlich groß, und auch hier kann man die ein oder andere Sorte probieren – was von den zahlreichen Gästegruppen, die hier auf einer Tagestour Station machen, auch gerne in Anspruch genommen wird. Ein Café mit kalorienreichen Leckereien lädt zum Verweilen ein.

Am folgenden Tag steht die Erkundung der Region nördlich von unserer Unterkunft auf unserem Plan. Zunächst steuern wir Dunsborough an der Landzunge des Cape Naturaliste an – ein kleiner Ort mit einer bemerkenswerten Infrastruktur: von der Supermarktkette Coles über verschiedene Boutiquen bis hin zu Souvenirgeschäften (und zahlreichen Shops mit Surf- und Strandartikeln) ist hier erstaunlich viel vertreten. Anschließend machen wir einen Abstecher zum Leuchtturm des Kaps ganz am Ende der Landzunge, um dann wieder südlich in Richtung der schönen Strände rund um das Örtchen Yallingup weiterzufahren. Dazu zählen Yallingup Beach und Smiths Beach.

Unbedingt ansehen sollte man sich die Canal Rocks in der Nähe des Smiths Beach. Hier wurden über einige Felsen im Meer Holzbrücken gebaut, die den Besucher sehr nahe an die tollen Felsformationen heranbringen. In diese Felsen bricht das Meer hinein und sorgt in den kleinen Lagunen für Bewegung – ein sehr schönes Naturschauspiel. Auf den Felsen kann man sich auch kletternd weiter fortbewegen, wobei hier erhöhte Vorsicht angesagt ist – bei Unachtsamkeit ist eine Bruchlandung im Wasser oder zwischen den Felsen vorprogrammiert.

Wer sich die Strände erwandern möchte, dem sei der Cape to Cape Walk Track oder zumindest Teilstücke davon sehr ans Herz gelegt. Dieser Streckenwanderweg führt vom Cape Naturaliste im Nordern der Margaret River Wine Region zum südlichen Cape Leeuwin entlang der Küste und ihrer schönen Strände und ist insgesamt 135 km lang. Der Cape Leeuwin Leuchtturm markiert das eindrucksvolle Ende des Weges – die Aussicht von diesem südwestlichsten Punkt Australiens auf das weite Meer ist faszinierend. Wer sich die Strapazen des Wanderns ersparen möchte, kann natürlich auch per Auto dorthin gelangen.

Im Anschluss an die Canal Rocks statten wir der Black Brewing Company in der Nähe unserer Unterkunft einen Besuch ab. Diese Vorzeige-Brauerei hat auf ihrem großen Firmengelände einen sehr sehenswerten Brauerei-Ausschank mit Gaststätte errichtet – wahlweise mit Blick auf die Braukessel oder den toll angelegten See mit kleiner begehbarer Insel. Hier lohnt es sich, ein oder mehrere hauseigene Biere zu testen. Das Motto der Brauerei lautet sinnigerweise „More Beers … Less Tears“.

Natürlich haben wir uns auch den lukullischen Angeboten gewidmet – diese sind in unseren Tipps näher beschrieben.

Unser Fazit:
Was braucht es, um sich wohl zu fühlen? Schönes Wetter, eine tolle Landschaft, dazu kulinarische Hochgenüsse und leckere Getränke – oder mit vier Worten: Margaret River Wine Region! Die Region ist geprägt von Wäldern und Weinbergen und von tollen Sandstränden an der Küste. Dazu kommt ein gemäßigtes Klima im dortigen Frühjahr (Oktober/November) und Herbst (März/April) – wir empfehlen den Herbst als bevorzugte Reisezeit, zumal hier immer noch Temperaturen von 22-25 Grad an der Tagesordnung sind. Und zu alledem kommen die tollen Restaurants, Weingüter und Brauereien mit ihrem köstlichen Angebot an Speisen und Getränken. Das alles ergibt ein Gesamtpaket, das die Margaret River Wine Region zum Genusszentrum von Westaustralien macht – und zu einem sehr lohnenswerten Abstecher von Perth.
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