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Mit dem Indian Pacific von Adelaide nach Perth

Reisebericht

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Unser Zug in die größte Stadt Westaustraliens wartet! Wir fahren zum National Wine Centre in Adelaide. Dorthin hat uns die Zuggesellschaft Great Southern Rail eingeladen, um als Gold- bzw. Platinum-Gäste der bevorstehenden Zugfahrt mit dem Indian Pacific an einem im Preis enthaltenen 3-Gang-Menü mit begleitenden Weinen teilzunehmen. Erst haben wir uns mitsamt Gepäck eingecheckt. Um 18 Uhr beginnt dann das sehr leckere Essen mit verschiedenen Amuse-Gueule. Nach weiteren drei genussreichen Gängen werden die Platinum-Gäste von einem Chauffeur-Service zum Zug gebracht, die Gold-Gäste besteigen einen Bus, der sie - verbunden mit einer kleinen Stadtrundfahrt samt Erklärungen durch Adelaide - zum entsprechenden Bahnhof bringt. Dabei handelt es sich nicht um den Hauptbahnhof von Adelaide, sondern um das Adelaide Parklands Terminal.

Als wir den Bahnhof erreichen, ist unser Gepäck bereits verladen und das Handgepäck in die Kabinen gebracht. Wir besteigen den Zug, der um 21.40 Uhr den Bahnhof Richtung Perth verlässt. Vor uns liegt eine aufregende, knapp zweitägige Fahrt mit dem Indian Pacific in westlicher Richtung durch das Outback in die einsamste Millionenstadt der Welt: Perth.

Der Indian Pacific ist ein über 600 Meter langer Zug mit drei verschiedenen Klassen: Platinum, Gold und Red. Gäste von Platinum und Gold haben ihre eigenen Schlafkabinen von unterschiedlicher Größe und Ausstattung und kommen in den Genuss von Frühstück, Mittagessen und Abendessen in den Bordrestaurants sowie der meisten alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränke an Bord in der Lounge-Bar. Platinum und Gold unterscheiden sich durch die Größe der Kabinen und durch enthaltene Chauffeur-Transfers. Platinum-Kabinen verfügen über echte Doppelbetten und große Bäder, der Gold-Bereich beinhaltet Doppel- und Einzelkabinen mit übereinander angebrachten Betten und mit teilweise inkludierten Bädern. Bei den Single-Kabinen werden Duschen und Toiletten gemeinschaftlich genutzt. Die Restaurants und Lounges sind voneinander getrennt und unterschiedlich ausgestattet, bieten aber die gleichen Speisen und die gleiche Getränkeauswahl. Gäste des Platinum Service können auch Freunde & Angehörige in der Gold-Klasse besuchen – aber nicht umgekehrt. Die Red-Gäste haben keine eigenen Schlafkabinen, sondern einen reservierten Platz in einem Großraumabteil. Da kann einem die Zeit schon lang werden!

Die Waggons des Indian Pacific wurden Ende der 1960er Jahre gebaut, in der Gold-Klasse sieht man ihnen diese Alter auch an. Die Platinum-Waggons sind moderner und luftiger ausgestattet. Der Service an Bord ist sehr gut, das Personal ist aufmerksam, und die angebotenen Speisen und Getränke sind köstlich und reichhaltig. In den kleinen Single-Kabinen geht es sehr beengt zu, das ausklappbare Bett ist jedoch auch für große Personen mit über 1,80 Metern Länge geeignet - nur allzu viel Umfang darf man angesichts einer Bettbreite von 80 Zentimetern nicht haben.

Auffallend ist die viel zu kühl eingestellte Klimatisierung in der Kabine sowie auch in der Lounge-Bar! Beim gemeinsamen Bibbern kommen sich Einheimische und ausländische Gäste schnell näher. Das ein oder andere alkoholische Getränk wärmt zusätzlich.

Die Fahrt durch das sehr sehr große Outback ist faszinierend. Die erste Nacht an Bord ist schon sehr gewöhnungsbedürftig und holprig. In der zweiten Nacht hat man sich bereits an die teils unruhige Fahrt gewöhnt und kann besser schlafen als in der Nacht zuvor. Eine schöne Idee ist auch das Barbecue am 2. Abend am stillgelegten Bahnhof in Rawlinna – mitten im Nirgendwo. Deftige aber gute Küche, schöne Atmosphäre bei Musik und romantischem Sternenhimmel lassen uns den Aufenthalt im Freien genießen. Wir erreichen am nächsten Tag um ca. 15 Uhr den Bahnhof East Perth Station. Eine spannende Fahrt durch das wilde australische Outback geht leider zu Ende.

Positiv:
Die knapp 2.700 km weite Fahrt mit dem Indian Pacific hat uns mehr als beeindruckt und zugleich berauscht. Da war zum einem die wilde Landschaft des Outbacks, die permanent an uns vorbeizog. Ein Traum! Wir konnten nicht genug bekommen von den wechselnden Farbkompositionen aus Orange und Grün! Dann war da die Küche, die morgens, mittags und abends immer gut und schmackhaft war. Serviert vom freundlichen Personal an Bord. Spannend war auch der intensive Kontakt und Austausch mit den Mitreisenden. Hier wurden viele Erlebnisse ausgetauscht, spannende Geschichten erzählt und Kontakte geknüpft.

Negativ:
Was uns nicht gefallen hat, war die für internationale Gäste umständliche Buchung und vor allem die Bezahlung im Vorfeld: Eine Anzahlung erfolgt automatisch und von der eigenen Kreditkarte. Der restliche Betrag wird jedoch nur bei australischen Kreditkarten kurz vor der Reise abgebucht, bei ausländischen Kreditkarten (egal ob Visa, Mastercard oder Amex) passiert danach nichts mehr. Man muss aus eigener Initiative und zum zuvor genannten Termin rechtzeitig und umständlich eine internationale Überweisung tätigen!
Mehr Links zum Thema:
Zur Website des Indian Pacific

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