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Unbekanntes Südafrika: die Drakensberge

Reisebericht

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Zwischen Bergen und Reservat

Sie sind zwar das höchste Gebirge im Süden Afrikas, aber noch recht niedrig im Bekanntheitsgrad: die Drakensberge. Ihre höchste Erhebung, der Berg Thabana Ntlenyana mit 3.482 Metern, liegt im Königreich Lesotho, das von Südafrika umschlossen wird. Als zweitägigen Abstecher im Rahmen unserer Südafrika-Tour besuchen wir den südafrikanischen Teil der Drakensberge, der zur Provinz KwaZulu-Natal im Osten des Landes gehört.

Die Drakensberge liegen rund 400 km südlich von Johannesburg - mit dem Auto ist man über die vier- bis sechsspurig ausgebaute N3 in rund dreieinhalb bis vier Stunden vor Ort. Noch schneller geht es von Durban aus: In rund zweieinhalb Stunden bewältigen wir die 250 Kilometer - ebenfalls über die N3 - zu unserer Lodge "Three Tree Hill" in der Nähe von Bergville am Ausläufer der Drakensberge. Etwa 10 Kilometer vor unserer Unterkunft verlassen wir die geteerten Straßen und fahren nun auf unbefestigten Wegen Richtung Unterkunft, die zusehends schlechter werden – gut, dass unser SUV über standfeste Reifen und erhöhte Bodenfreiheit verfügt.

Nach dem Einchecken in Three Tree Hill und dem mit Tee, Kaffee und Gebäck zelebrierten Nachmittagstee besteht für uns die Möglichkeit, an einem eineinhalbstündigen geführten Spioenkop Game Walk durch das Spioenkop Wildreservat teilzunehmen - ein absolutes Muss! Simon Blackburn, dem die Lodge zusammen mit seiner Frau Cheryl gehört, führt uns hinunter ins Tal, wo das Wildreservat beginnt. Dabei ist er zu unserem und seinem eigenen Schutz mit einem Gewehr bewaffnet, da manche der hier lebenden Wildtiere sehr gefährlich werden können. Unsere Safari-Wanderung verläuft über verschiedene Hügel durch das Reservat hindurch, vorbei an Zebras, Kudus (eine Antilopen-Art) und Nashörnern sowie in die unmittelbare Nähe von Giraffen – ein unvergesslicher Moment! Unterwegs müssen wir einen kleinen Umweg einschlagen, um möglichst nicht mit einer Gruppe von Nashörnern in Berührung zu kommen, denn das könnte überaus ungesund für uns werden. Nach eineinhalb Stunden kehren wir mit vielen tollen Eindrücken und Fotos zur Lodge zurück.

Am nächsten Morgen besteht um 6.00 Uhr die Möglichkeit, an einem zweieinhalbstündigen Game Drive, also an einer Geländewagen-Safari teilzunehmen. Dies ist sehr zu empfehlen, denn in den Morgenstunden kommen wieder andere Tiere und neue Eindrücke im Spioenkop Wildreservat vor's Auge bzw. vor die Linse.

Heute steht ein zudem Ausflug in die nördlichen Drakensberge auf dem Programm. Von unserer Unterkunft sind es rund 70 bis 80 Kilometer bis dorthin auf meist befestigten Straßen, abhängig davon, welche Route man einschlägt. Wir entscheiden uns für die im wortwörtlichen Sinne aussichtsreichste Strecke ("Scenic Route") via Woodstock Dam auf der Hinfahrt und für die deutlich schnellere direkte Route über die Straße R74 auf der Rückfahrt.

Die Hinfahrt führt entlang zahlreicher ursprünglicher Dörfer durch eine sehr reizvolle Landschaft in den Ausläufern der Drakensberge. Unser Ziel ist der Royal Natal Nationalpark in den nördlichen Drakensbergen (Northern Drakensberg Mountains), die die natürliche Grenze zu Lesotho darstellen. An der Einfahrt zum Nationalpark entrichten wir den Eintritt von 30 ZAR (Südafrikanischer Rand, ca. 1,90 Euro) pro Person und fahren weiter bis zum äußersten Punkt, dem Parkplatz nahe des Thendele Camps. Von dort aus führt ein sechsstündiger Wanderweg hinein in das beeindruckende "Amphitheater", ein riesiges Halbrund innerhalb des Bergmassivs, durch die Tungela Schlucht bis zu den Tungela Wasserfällen. Aufgrund der großen Hitze an diesem Tag gehen wir nur die erste, bewaldete Teilstrecke des Wanderweges bis ans Ende des Waldes, das wir nach rund 20 Minuten erreichen. Dort erschließt sich uns ein toller Blick auf das Bergmassiv mit mehreren 3000ern.

Nach zahlreichen Fotos nehmen wir den Weg zurück zum Auto und fahren in einen anderen Teil des Nationalparks, Mahai genannt, und parken nahe dem gleichnamigen Campingplatz. Von dort schlängelt sich ein zunächst befestigter, sogar mit einem Rollstuhl zu absolvierender Weg den Fluss hinauf, der später in einen unbefestigten Felsenpfad übergeht – unser Ziel: Cascades, die Kaskaden, in denen man auch baden kann. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die Kaskaden und erfreuen uns am Anblick der Drakensberge aus einem völlig anderen Blickwinkel. Hier machen wir eine längere Pause an den Kaskaden, bevor wir zum Parkplatz zurückkehren. Für die gesamte Tour inklusive Anfahrt und Rückfahrt benötigen wir rund sechs Stunden.

Am späteren Nachmittag genießen wir auf einer Wiese oberhalb unserer Lodge mit den anderen Übernachtungsgästen einen tollen Sonnenuntergang über der grandiosen Landschaft bei einem Gin Tonic, Bier oder Wein – ein gelungener Abschluss eines erlebnisreichen Tages in den Drakensbergen. Am nächsten Morgen heißt es für uns Abschied nehmen vom Abstecher in diesen sehr sehenswerten Teil Südafrikas.

Unser Fazit
Die Drakensberge sind von großen Touristenströmen noch weitestgehend verschont. Das liegt zum einen an der etwas versteckten Lage in Südafrika, zum anderen an der überschaubaren Zahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Wir haben die Drakensberge als zweitägigen Abstecher auf unserer Südafrika-Tour eingeplant, so dass wir nur einen kurzen, aber intensiven Einblick in die tolle Landschaft und die faszinierende Tierwelt in diesem Teil Südafrikas erhalten haben. Für Aktivurlauber mit Spaß an anspruchsvollen Wandertouren ist auf jeden Fall ein längerer Aufenthalt zu empfehlen, um die Facetten der Drakensberge noch ausführlicher kennenzulernen - und unser Unterkunftstipp zeigt, wo man dabei sein sehr schönes "Basislager" aufschlagen könnte. Besonders reizvoll an dieser Bergwelt ist sicherlich die Kombination mit dem Spioenkop Wildreservat - wo sonst kann man Bergwandern mit einem Besuch von Zebras, Antilopen, Giraffen und Nashörnern in ihrer natürlichen Umgebung kombinieren?!
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