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Straßburg – französisches Flair ganz nah

Reisebericht - Seite 2

Sightseeing in Straßburg - allgegenwärtige Geschichte zum Erlaufen

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Straßburg verzaubert die Besucher. Die Vielzahl der historischen Bauten im Stadtzentrum verleiht der Stadt ein besonderes Flair. Zu dieser Auffassung gelangte auch das UNESCO-Komittee, das die Grand Île, also die „große Insel“ und somit das gesamte historische Zentrum der Stadt zwischen den beiden Armen des Flusses Ill, im Jahre 1988 zum UNESCO-Welterbe erklärte – und zwar völlig zurecht, wie jeder Besucher schnell feststellt: In den kleinen Gassen und auf den malerischen Plätzen spürt man den Hauch des Mittelalters.

Die Geschichte von Straßburg reicht bis in die Römerzeit zurück: Im Jahre 12 v. Chr. wurde hier ein römisches Feldlager namens Argentoratum ("Silberburg") errichtet, das später in Strateburgum, "die Stadt der Straßen", umbenannt wurde. In ihrer langen, wechselvollen Geschichte kam es in der Stadt zu besonderen Ereignissen, die bis heute nachwirken: Johannes Gutenberg begann hier mit der Entwicklung des ersten Buchdruckverfahrens mit beweglichen Lettern (das kurze Zeit später in Mainz vollendet wurde), hier wurde das "Kriegslied für die Rheinarmee", die heutige "Marseillaise", verfasst, und im 20. Jahrhundert wurde Straßburg zum Sitz des Europarates und des Europäischen Parlaments. Allgegenwärtig ist hier die Zeit des Mittelalters: Zahlreiche Bauten auf der Grand Île dokumentieren die Weiterentwicklung der Stadt vom 12. bis ins 18. Jahrhundert.

Die wichtigsten Zeugnisse der älteren Vergangenheit Straßburgs liegen samt und sonders auf der Grand Île und sind somit bequem zu Fuß zu erkunden. Die zentral gelegene Cathédrale Notre Dame de Strasbourg - hierzulande auch als "Straßburger Münster" bekannt - wurde nach einer Bauzeit von über 400 Jahren im Jahre 1439 fertiggestellt und überragt mit ihrem 142 Meter hohen Turm das Stadtzentrum. In ihrer Nähe befindet sich das Maison Kammerzell, ein altes Kaufmannshaus aus dem 15./16. Jahrhundert mit einer urigen Gaststätte im Erdgeschoss. Die Église Saint-Thomas liegt auf dem gleichnamigen Platz im Süden der Grand Île; die im gotischen Stil erbaute Kirche stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahre 1196. Ein absolutes Highlight befindet sich an der südwestlichen Spitze der Grand Île: Petite France (Klein-Frankreich), ein äußerst malerisches Altstadtviertel mit kleinen Gässchen und Flussarmen, in dem auch das Gerberviertel mit dem Maison des Tanneurs und die überdachten Brücken "Ponts Couverts" zu finden sind. Hier lohnen sich zwei Besuche: einer tagsüber, der andere in den Abendstunden, wenn das Viertel markant angestrahlt wird - ein toller Anblick!

Straßburg ist eine europäische Stadt. Das wird sehr deutlich, wenn man sich von der Grand Île in nordöstlicher Richtung entfernt - in einer Schleife des Flusses Ill liegen die Zeugnisse der jüngeren Stadtgeschichte: die europäischen Institutionen. Straßburg ist nicht nur Sitz des Europarates und des Europäischen Parlaments, sondern auch des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und einiger weiterer Einrichtungen der EU. Eine Besichtigung der Institutionen ist teilweise für Gruppen nach Anmeldung beim Besucherservice möglich.

Shopping in Straßburg - nichts für Eilige

Straßburg lädt mit seiner weitverzweigten Fußgängerzone zum Shoppen ein! Dabei sollte man seine Einkaufsaktivitäten vornehmlich auf die kleinen Gassen und großen Plätze der Grand Île konzentrieren - hier findet man nämlich beides: die kleinen Geschäfte und die großen Kaufhäuser.

Wer auf der Suche nach besonderer französischer Damenmode ist, der wird in der Grand Rue und der Rue Gutenberg sowie in ihren Nebengassen sicherlich fündig. Hier haben sich zahlreiche inhabergeführte Boutiquen angesiedelt, wogegen man die bekannten Modeketten nur sporadisch antrifft. Einen Blick riskieren sollte man (oder eher "frau") auch unbedingt in die Modeboutiquen "Ito" in der Grand Rue und "Aventures des Toiles" in der zentralen Rue Gutenberg (www.aventuresdestoiles.com).

Shoppen im größeren Stil gelingt in erster Linie rund um den Place Kléber und in der Rue du 22 Novembre. Hier befinden sich die französischen Kaufhäuser mit den klangvollen Namen Galeries La Fayette und Printemps. Beide Häuser bieten eine große Auswahl auf großer Fläche; hier sollte man - wie schon beim Durchstöbern der kleinen Boutiquen - viel Zeit mitbringen. Wer auf der Suche nach CDs oder Filmen ist, wird von der ebenfalls am Place Kléber ansässigen Multimediakette fnac mit einer großen Auswahl an Ton- und Bildträgern erwartet.

Die kleinen Straßen rund um den Place de la Cathédrale sind ein Paradies für Souvenirjäger. Hier ist das inoffizielle Wappentier des Elsass überall anzutreffen: der Storch, genauer gesagt der Weißstorch. Er ziert Gläser, Porzellan, Handtücher und T-Shirts und ist als Stofftier in allen Formen und Größen erhältlich. In der Galerie Pop Shop am Place de la Cathédrale kann man tolle Pop-Art-Bilder und -Kunstwerke erstehen (boutique.pop-shop-strasbourg.com). Rund um das Straßburger Münster sind zudem zahlreiche Delikatessenläden und Weinhandlungen (z.B. "Nicolas") angesiedelt, in denen auch der berühmte Gewürztraminer verkauft wird - im Elsass befindet sich das größte Anbaugebiet dieser Rebsorte, die zu einem sehr aromatischen Wein ausgebaut wird. Und wer von Kalorien nicht genug bekommen kann, dem seien die Patisserien ans Herz gelegt, die mit allerlei Schokolade, Gebäck und anderen Leckereien für Hüftgold sorgen.

Bei allen Einkaufsaktivitäten sollte man beachten, dass die kleineren Geschäfte montags entweder gänzlich oder zumindest am Vormittag geschlossen sind und somit oft nur von Dienstag bis Samstag geöffnet haben. Auch die im deutschen Einzelhandel heutzutage eher selten anzutreffende Mittagspause ist hier noch verbreitet und kann in Frankreich auch mal etwas länger dauern. Eine zeitliche Shopping-Planung ist also empfehlenswert, damit aus der Vorfreude nicht schnell Verdruss wird.
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