Trinidad auf Kuba: stolz, bunt und faszinierend
Reisebericht
Kuba ist wie ein spannendes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann. Auf der einen Seite freundlich, musikalisch, offen, bunt und auf der nächsten Seite dann plötzlich arm, rückständig und voller baufälliger Häuser mit schmucklosen Fassaden. Wir haben uns in Trinidad auf Kuba umgeschaut und viel Spannendes für Sie entdeckt.
Von Havanna erreichen wir - ordentlich durchgeschüttelt durch eine Vielzahl an Schlaglöchern - die alte Kolonialstadt Trinidad. Etwa 3,5 Stunden und 320 gefahrene Kilometer liegen nun hinter uns. Gut 2 Stunden sind wir über autobahnähnliche Straßen gefahren, bei der restlichen Strecke handelte es sich um normale Landstraßen. Die Ausschilderung unterwegs ist leider sehr dürftig, Schilder fehlen oft ganz. Selbstfahren ist eine Herausforderung, da Navigationssysteme nicht erlaubt sind und Kartenmaterial oft keine gute Hilfe ist. Ein Taxi mit ortskundigem Fahrer zu mieten ist oftmals billiger – wichtig dabei: unbedingt den Preis vorher aushandeln!
Zurück in die Vergangenheit … unterwegs begegnen uns viele Pferdefuhrwerke!
Etwa 75.000 Menschen leben in Trinidad, einer Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Alles konzentriert sich auf den Stadtkern, die Plaza Mayor. Hier befinden sich auch die "Iglesia Santísima Trinidad", die "Casa de la Música" und das von uns getestete Restaurant "Los Conspiradores". Wirklich hübsch von innen und außen - aber die Küche überzeugt unseren Gaumen nicht. Die bessere Alternative: das Restaurant "Vista Gourmet" gleich um die Ecke. Essen und Cocktails sind hier wirklich gut. Gespeist wird auf der Dachterrasse mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt. Eine echte Empfehlung!
Nachdem wir uns gestärkt haben, stürzen wir uns jetzt wieder in das Gewirr der vielen Seitenstraßen. Große Vorsicht ist bei dem sehr unregelmäßigen und groben Kopfsteinpflaster geboten, hier kann man schnell mal umknicken und sich verletzen. Souvenirs kaufen kann man am besten in der Straße "Rosario" (alter Name: "Francisco Javier Zerquera"). In Trinidad hat alles zwei Namen - einen alten und einen neuen Namen. Benutzt werden bevorzugt die alten Namen, als Zugeständnis an die historische Atmosphäre in der Stadt.
Man hat tatsächlich das Gefühl, dass in Trinidad die Zeit irgendwann stehen geblieben ist, vermutlich so um 1850 - was durchaus viel Charme hat: bunte Häuser, historische Gebäude, freundliche Menschen, Live-Musik an jeder Ecke. Die Mischung stimmt!
An den Autos können wir uns nicht sattsehen: schick herausgeputzte Oldtimer wetteifern mit schrottreifen Autos à la Lada und Moskwitsch um die Vorherrschaft auf den Straßen. Auch Fahrradrikschas sind hier sehr weit verbreitet.
Wer sich vor Ort über Trinidad per Internet informieren möchte, der hat schlechte Karten. Fast nirgendwo hat man hier Zugang, außer in einem sehr guten Hotel.
Der bekannteste Strand der Region liegt etwa 15 km vom Stadtzentrum entfernt. Wir cruisen mit einem alten US-amerikanischen Cabriolet zur Playa Ancón - ein schöner und sauberer Strand, aber als Traumstrand würden wir ihn nicht unbedingt bezeichnen. 10 CUC (kubanischer umwandelbarer Peso, ca. 8,50 Euro) pro Strecke kostet uns das Fahrvergnügen mit dem Chevrolet. Sehr cool!
Am nächsten Tag erkunden wir die Region. Auch heute mieten wir uns ein Taxi, um das "Sugar Mill Valley" bzw. "Valle de los Ingenios" zu besuchen. Unser erster Stopp ist der Aussichtspunkt "Mirador del Valle de los Ingenios" mit Snackbar und Canopy (Zipline). Vier Fahrten auf vier unterschiedlichen Routen kosten hier 10 CUC. Der Blick von hier oben ist atemberaubend. Ziel Nummer 2 ist eine ehemalige Zuckerfabrik, die "San Isidro de los Destiladeros", die in den frühen 1830er Jahren erbaut wurde. Ruinen und diverse Fragmente kann man hier durchaus noch erkennen: vom zerfallenen Farmhaus über den Glockenturm bis hin zu Sklavenunterkünften und Zisternen. Eintritt: 1 CUC (ca. 0,85 Euro) pro Person. Unsere Führung ist kostenlos, ein Trinkgeld für die in gutem Englisch sprechenden Guides ist Ehrensache.
Letzter Punkt unseres Tagesausflugs ist der ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Turm "Torre Vigía Ingenio Manaca Iznaga". Von hier wurden damals die Sklaven überwacht. Der Aufstieg erfolgt über steile Treppen und ist nichts für Leute, die nicht gut zu Fuß sind. Eintritt: 1 CUC für Touristen. Der Weg vom Auto zum Turm wird rechts und links flankiert von einer großen Auswahl an Händlern und kleinen Souvenirbuden. Hier werden wir fündig: Die schönen weißen Tischdecken haben es uns angetan. Direkt an der Straße kann man "Jugo de Caña" (Zuckerrohrsaft) kaufen und probieren, der weniger süß schmeckt als gedacht.
Für den 2,5 stündigen Ausflug bezahlen wir dem Taxifahrer inkl. aller Wartezeiten 35 CUC (ca. 29 Euro).
Unser Hotel: Iberostar Grand Hotel Trinidad
Das Iberostar Grand Hotel Trinidad ist definitiv die schönste Unterkunft im Ort mit viel Charme und Flair, ein architektonisches Highlight. Das Hotel ist von der Größe sehr überschaubar - mit nur 36 Zimmern. Unser Zuhause für drei Nächte ist ein Eckzimmer, groß und gut ausgestattet. Die Terrasse ist grandios mit Blick auf das Treiben im davor liegenden Park mitsamt Kirche. 5 Sterne Landeskategorie hat das Hotel, wir würden hier wirklich gute 4 Sterne vergeben. Alles konzentriert sich auf Lobby, Bar und Restaurant, die drei Bereiche schließen direkt aneinander an. Manchmal wirkt alles ein wenig gedrängt, es fehlt hier ein Innenhof, ein Pool oder ähnliches. Das Essen in Bar und Restaurant schmeckt uns. Kleiner Nachteil: Die Zimmer zur Straße haben mit einem hohen Lärmpegel zu kämpfen - Kuba ist laut und feiert gerne bis mitten in die Nacht, daher: Ohrenstöpsel nicht vergessen! Wichtig: Gleich links neben dem Hotel gibt es Geldautomaten. Amerikanische Kreditkarten werden hier allerdings nicht akzeptiert.
Ansonsten kann man in Kuba günstig, aber auch einfach in den Casas Particulares übernachten. Will man allerdings ein bisschen Komfort und auch Internetzugang, so muss man in Kuba tief in die Tasche greifen.
Unser Fazit
Trinidad hat es uns angetan: viel Flair, viel Geschichte, viel Musik. Überhaupt gibt es hier kaum eine Ecke oder Tageszeit, in der nicht die typischen kubanischen Rhythmen zu hören sind. Und genau von diesem Lebensgefühl haben wir uns einfangen lassen und die Zeit in einer Stadt genossen, in der die Zeit still zu stehen scheint - die Frage ist nur: Wie lange noch?
Mehr Links zum Thema:Von Havanna erreichen wir - ordentlich durchgeschüttelt durch eine Vielzahl an Schlaglöchern - die alte Kolonialstadt Trinidad. Etwa 3,5 Stunden und 320 gefahrene Kilometer liegen nun hinter uns. Gut 2 Stunden sind wir über autobahnähnliche Straßen gefahren, bei der restlichen Strecke handelte es sich um normale Landstraßen. Die Ausschilderung unterwegs ist leider sehr dürftig, Schilder fehlen oft ganz. Selbstfahren ist eine Herausforderung, da Navigationssysteme nicht erlaubt sind und Kartenmaterial oft keine gute Hilfe ist. Ein Taxi mit ortskundigem Fahrer zu mieten ist oftmals billiger – wichtig dabei: unbedingt den Preis vorher aushandeln!
Zurück in die Vergangenheit … unterwegs begegnen uns viele Pferdefuhrwerke!
Etwa 75.000 Menschen leben in Trinidad, einer Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Alles konzentriert sich auf den Stadtkern, die Plaza Mayor. Hier befinden sich auch die "Iglesia Santísima Trinidad", die "Casa de la Música" und das von uns getestete Restaurant "Los Conspiradores". Wirklich hübsch von innen und außen - aber die Küche überzeugt unseren Gaumen nicht. Die bessere Alternative: das Restaurant "Vista Gourmet" gleich um die Ecke. Essen und Cocktails sind hier wirklich gut. Gespeist wird auf der Dachterrasse mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt. Eine echte Empfehlung!
Nachdem wir uns gestärkt haben, stürzen wir uns jetzt wieder in das Gewirr der vielen Seitenstraßen. Große Vorsicht ist bei dem sehr unregelmäßigen und groben Kopfsteinpflaster geboten, hier kann man schnell mal umknicken und sich verletzen. Souvenirs kaufen kann man am besten in der Straße "Rosario" (alter Name: "Francisco Javier Zerquera"). In Trinidad hat alles zwei Namen - einen alten und einen neuen Namen. Benutzt werden bevorzugt die alten Namen, als Zugeständnis an die historische Atmosphäre in der Stadt.
Man hat tatsächlich das Gefühl, dass in Trinidad die Zeit irgendwann stehen geblieben ist, vermutlich so um 1850 - was durchaus viel Charme hat: bunte Häuser, historische Gebäude, freundliche Menschen, Live-Musik an jeder Ecke. Die Mischung stimmt!
An den Autos können wir uns nicht sattsehen: schick herausgeputzte Oldtimer wetteifern mit schrottreifen Autos à la Lada und Moskwitsch um die Vorherrschaft auf den Straßen. Auch Fahrradrikschas sind hier sehr weit verbreitet.
Wer sich vor Ort über Trinidad per Internet informieren möchte, der hat schlechte Karten. Fast nirgendwo hat man hier Zugang, außer in einem sehr guten Hotel.
Der bekannteste Strand der Region liegt etwa 15 km vom Stadtzentrum entfernt. Wir cruisen mit einem alten US-amerikanischen Cabriolet zur Playa Ancón - ein schöner und sauberer Strand, aber als Traumstrand würden wir ihn nicht unbedingt bezeichnen. 10 CUC (kubanischer umwandelbarer Peso, ca. 8,50 Euro) pro Strecke kostet uns das Fahrvergnügen mit dem Chevrolet. Sehr cool!
Am nächsten Tag erkunden wir die Region. Auch heute mieten wir uns ein Taxi, um das "Sugar Mill Valley" bzw. "Valle de los Ingenios" zu besuchen. Unser erster Stopp ist der Aussichtspunkt "Mirador del Valle de los Ingenios" mit Snackbar und Canopy (Zipline). Vier Fahrten auf vier unterschiedlichen Routen kosten hier 10 CUC. Der Blick von hier oben ist atemberaubend. Ziel Nummer 2 ist eine ehemalige Zuckerfabrik, die "San Isidro de los Destiladeros", die in den frühen 1830er Jahren erbaut wurde. Ruinen und diverse Fragmente kann man hier durchaus noch erkennen: vom zerfallenen Farmhaus über den Glockenturm bis hin zu Sklavenunterkünften und Zisternen. Eintritt: 1 CUC (ca. 0,85 Euro) pro Person. Unsere Führung ist kostenlos, ein Trinkgeld für die in gutem Englisch sprechenden Guides ist Ehrensache.
Letzter Punkt unseres Tagesausflugs ist der ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Turm "Torre Vigía Ingenio Manaca Iznaga". Von hier wurden damals die Sklaven überwacht. Der Aufstieg erfolgt über steile Treppen und ist nichts für Leute, die nicht gut zu Fuß sind. Eintritt: 1 CUC für Touristen. Der Weg vom Auto zum Turm wird rechts und links flankiert von einer großen Auswahl an Händlern und kleinen Souvenirbuden. Hier werden wir fündig: Die schönen weißen Tischdecken haben es uns angetan. Direkt an der Straße kann man "Jugo de Caña" (Zuckerrohrsaft) kaufen und probieren, der weniger süß schmeckt als gedacht.
Für den 2,5 stündigen Ausflug bezahlen wir dem Taxifahrer inkl. aller Wartezeiten 35 CUC (ca. 29 Euro).
Unser Hotel: Iberostar Grand Hotel Trinidad
Das Iberostar Grand Hotel Trinidad ist definitiv die schönste Unterkunft im Ort mit viel Charme und Flair, ein architektonisches Highlight. Das Hotel ist von der Größe sehr überschaubar - mit nur 36 Zimmern. Unser Zuhause für drei Nächte ist ein Eckzimmer, groß und gut ausgestattet. Die Terrasse ist grandios mit Blick auf das Treiben im davor liegenden Park mitsamt Kirche. 5 Sterne Landeskategorie hat das Hotel, wir würden hier wirklich gute 4 Sterne vergeben. Alles konzentriert sich auf Lobby, Bar und Restaurant, die drei Bereiche schließen direkt aneinander an. Manchmal wirkt alles ein wenig gedrängt, es fehlt hier ein Innenhof, ein Pool oder ähnliches. Das Essen in Bar und Restaurant schmeckt uns. Kleiner Nachteil: Die Zimmer zur Straße haben mit einem hohen Lärmpegel zu kämpfen - Kuba ist laut und feiert gerne bis mitten in die Nacht, daher: Ohrenstöpsel nicht vergessen! Wichtig: Gleich links neben dem Hotel gibt es Geldautomaten. Amerikanische Kreditkarten werden hier allerdings nicht akzeptiert.
Ansonsten kann man in Kuba günstig, aber auch einfach in den Casas Particulares übernachten. Will man allerdings ein bisschen Komfort und auch Internetzugang, so muss man in Kuba tief in die Tasche greifen.
Unser Fazit
Trinidad hat es uns angetan: viel Flair, viel Geschichte, viel Musik. Überhaupt gibt es hier kaum eine Ecke oder Tageszeit, in der nicht die typischen kubanischen Rhythmen zu hören sind. Und genau von diesem Lebensgefühl haben wir uns einfangen lassen und die Zeit in einer Stadt genossen, in der die Zeit still zu stehen scheint - die Frage ist nur: Wie lange noch?
Cuba Travel - TrinidadIberostar Grand Hotel Trinidad