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Neue Museen in Wien

news bild © WienTourismus / Gregor Hofbauer

Das neue "House of Strauss" präsentiert am revitalisierten Originalschauplatz, dem Casino Zögernitz, ein Museum für Johann Strauss II. und seine Dynastie. Das Wien Museum am Karlsplatz wurde nach mehrjährigem Um- und Ausbau feierlich wiedereröffnet.

Neu eröffnet: House of Strauss - Ein Museum für Johann Strauss II. und seine Dynastie

Am 25. Oktober 2023 - dem 198. Geburtstag von Johann Strauss II., auch bekannt als Johann Strauss Sohn - hat das neue House of Strauss in Wien Döbling eröffnet. Das Museum ist dem umfassenden Werk der Komponistendynastie Strauss und den historisch hier verbrieften Ball- und Konzertnächten von damals gewidmet. Dafür werden die originalen und aufwändig restaurierten Räume des Casino Zögernitz bespielt, in denen die Familie Strauss und auch viele andere Musiker und Komponisten wie Joseph Lanner und Carl Michael Ziehrer im 19. Jahrhundert auftraten.

An die Geschichte des denkmalgeschützten, 1837 errichteten Hauses erinnern schwarzweiß gekachelte Marmorböden, alte Tapeten-Lithographien, restaurierte Deckenfresken, opulente Kristallleuchter, dazu mit Samt überzogene Futons und Original-Thonet-Bestuhlung aus dem 19. Jahrhundert. Das Casino Zögernitz - einst Treffpunkt der Wiener Gesellschaft - zeigt sich nach der sanften historischen Rückführung und Wiederherstellung der ursprünglichen Malerei nun in neuem Gewand.

Im Museum im Obergeschoß des House of Strauss taucht man von Raum zu Raum in Szenen und Schauplätze des 19. Jahrhunderts ein, mit Bildern aus Ballsälen, Konzerthallen sowie Geschichten der damaligen Zeit. Die ergänzende multimediale Inszenierung mit Akustik und animierten Visuals, LED-Wänden und Skulpturen als Projektionsfläche soll es möglich machen, den damaligen Zeitgeist über alle Sinne einzufangen. Die Besucher:innen können sich an mehreren Stationen interaktiv einbringen, etwa als Darsteller:innen in einer Operette oder am digitalen Notenpult.

Das Thema im Oktogon im Erdgeschoß ist die Geschichte des Walzers "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauss Sohn. Die neunminütige heimliche Hymne Österreichs wird regelmäßig zum Jahreswechsel gespielt, etwa als Zugabe des weltweit übertragenen Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker und auf den Wiener Bällen. Vom Oktogon aus gelangt man in das Herzstück des Gebäudes, den akustisch brillanten, 350 m² großen Strauss-Saal. Ab 1967 fanden hier Schallplattenaufnahmen alter und klassischer Musik statt, etwa mit Dirigent Nikolaus Harnoncourt und seinem Concentus Musicus. Johann Strauss spielt dank modernster Technik auf einer LED-Wand virtuell auf großer Bühne.

Im angeschlossenen Restaurant Casino Kulinarium samt 500 m² großem Gastgarten mit altem Baumbestand und historischem Brunnen serviert Haubenkoch Stefan Glantschnig feine Wiener Küche. Der hauseigene Museumsshop bietet zudem neben erlesenen Feinkostwaren auch sorgfältig kuratierte Souvenirs, Accessoires und Geschenke an.

Wieder eröffnet: Wien Museum - Geschichte trifft Zukunft

Es ist die spektakulärste Wiener Museumseröffnung des Jahres: Seit 6. Dezember 2023 kann das rundum erneuerte und erweiterte Wien Museum wieder besucht werden. Dem 1959 eröffneten Haus machten zuletzt Platzmangel und Sanierungsbedarf zu schaffen. Unter dem österreichischen Architektenteam Certov, Winkler + Ruck wurde das Gebäude vier Jahre lang von Grund auf modernisiert und um ein spektakuläres Obergeschoß ergänzt. Über dem Originalbau "schwebt" jetzt ein aufgesetzter Kubus aus Sichtbeton.

Mit der Eröffnung des neuen Wien Museums gibt es auch eine Premiere: Die Dauerausstellung ist für alle kostenlos zugänglich. Damit folgt man dem britischen Modell; in Großbritannien ist der Eintritt in staatliche Museen seit 2001 gratis. Das Wien Museum ist das erste öffentliche Museum Österreichs, das diesen Weg einschlägt. Darüber hinaus werden zahlreiche kostenlose Programme für Schüler:innen, Kinder und Familien angeboten.

Die neu konzipierte Dauerpräsentation "Wien. Meine Geschichte" erzählt auf drei Etagen und 3.300 Quadratmetern die faszinierende Wiener Stadtgeschichte von der Jungsteinzeit bis in die Gegenwart anhand von 1.700 Objekten.

Das aufgesetzte Schwebegeschoß bietet viel Platz für außergewöhnliche Sonderausstellungen, für die die Besucher:innen ein Ticket benötigen. Für 2024 hat das Museum hochkarätige Ausstellungen vorbereitet: "Fischer von Erlach. Entwurf einer historischen Architektur" (ab 1. Februar) zeigt den Barock-Baumeister im zeitgenössischen Kontext. "Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann" (ab 23. Mai) präsentiert die künstlerischen Genies, die den Aufbruch in die Moderne an der Wende zum 20. Jahrhundert in Wien, München und Berlin maßgeblich geprägt haben.

Zwischen Alt- und Neubau ist ein Freiraum entstanden, der als Terrassengeschoß verwendet wird. Es bietet spektakuläre Ausblicke auf den Karlsplatz und die Umgebung. Auf dieser Etage sind ein Café, ein Veranstaltungszentrum und Vermittlungsateliers untergebracht. Der Eingangsbereich wurde um einen Glaspavillon ergänzt, der die Besucher:innen wie eine ausgestreckte Hand empfangen möchte. Im Eingangsbereich befindet sich auch das Museumsrestaurant "trude", das der Wiener Fotografin Trude Fleischmann (1895-1990) gewidmet ist und moderne Wiener Küche serviert. Die Café-Bar im Terrassengeschoß und dessen Balkon trägt den Namen "& töchter". In der neuen großen Halle sind die Großobjekte des Museums ausgestellt: die Originalfiguren des Donnerbrunnens, ein fünfeinhalb Meter hohes Stephansdom-Modell, Praterwalfisch "Poldi" und viele mehr.

Letzte Aktualisierung am 25.01.2024
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